Entstehung von MBSR

MBSR, wie wir es heute lehren, wurde 1979 von Dr. Jon Kabat-Zinn am heutigen Center of Mindfulness am University of Massachusetts (UMass) Medical Center entwickelt.

Dr. Jon Kabat-Zinn, geb. 1944, promovierte 1971 in Molekularbiologie am renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology). Er erkannte früh das Potenzial von Achtsamkeitsübungen sowohl für den medizinischen Bereich als auch für eine breitere gesellschaftliche Anwendung.

Nach der Entwicklung von MBSR am heutigen Center for Mindfulness vertiefte Kabat-Zinn die Zusammenarbeit mit Ärzten und medizinischem Fachpersonal des UMass Medical Centers. Ziel dieser Partnerschaft war es, die Wirksamkeit von MBSR für Patient:innen wissenschaftlich zu untermauern und dessen Integration in den klinischen Alltag zu ermöglichen.

So entstanden in den 1980er Jahren die ersten Studien zu MBSR, die positive Effekte bei der Reduktion von Stress, Angst und chronischen Schmerzen zeigten (Kabat-Zinn 1982; Kabat-Zinn 1985).

Bis heute zählt MBSR zu einer der am besten erforschten ganzheitlichen Behandlungskonzepte zur Stressbewältigung in der Body-Mind Medizin und ist weltweit in diversen Kliniken etabliert.

Studienüberblick für die Anwendung im medizinischen Setting

Wie MBSR wirken kann
    “The MBSR programme provides systematic training in mindfulness as a self-regulation strategy to reduce stress and manage emotion. The programme is intended to foster greater awareness of what happens in each moment through the application of an attitude of acceptance. MBSR is designed to help people avoid habitual negative thoughts, emotions and behavioural patterns. Instead, increased awareness and acceptance is seen as allowing for new ways to respond and cope both in relation to oneself and the wider world. Mindfulness training has been linked to changes in areas of the brain responsible for affect regulation, and to stress impulses reactions; in turn, these changes influence body functions such as breathing, heart rate and immune function” (zit. n. de Vibe et al. 2012 ↗).
Angststörungen
    Die MBSR-Intervention zeigte sich bei der Behandlung von Angststörungen genauso wirksam wie die pharmakologische Behandlung mit Escitalopram (Hoge et al. 2023).
Stress, Ängste, Angstsymptome & Depressionen
    Die positiven Auswirkungen von MBIs (Mindfulness-Based Interventions) auf Stress, Ängste und Depressionen sind sowohl bei Gesunden als auch bei Menschen mit Erkrankungen dokumentiert.
    MBSR verringert unter anderem Stress, Depressionen oder Ängste und erhöht dadurch die Lebensqualität der Proband:innen (Khoury et al. 2015; Kriakous et al. 2021, Osama et al. 2023; Zhu et al. 2019)
    Zhou et al. (2020) zeigten eine Verbesserung von Angstsymptomen in jungen Proband:innen, Xhi et al. (2018) ↗ dokumentieren eine Verbesserung von Depressionen bei Kindern und jungen Erwachsenen
    Auch in einer älteren Population konnten Verbesserungen depressiver Symptome erhoben werden (Javadzade et al. 2024 ↗; Marciniak et al. 2020)
Chronische Schmerzen
    MBSR kann als eine wirksame nicht-pharmakologische Methode zur Behandlung von chronischen Schmerzen aufgefasst werden. Die Teilnahme am Programm führt unter anderem zur Reduktion der Schmerzintensität, des subjektiven Schmerzempfindens, verbesserter emotionaler und kognitiver Kontrolle bei schmerzhaften Empfindungen und zeigt eine nachhaltige Wirkung durch anhaltend reduziertes Schmerzempfinden auch nach dem Abschluss des MBSR-Programms (Grossman et al. 2004; Khoo et al. 2019, Zeidan et al. 2012)
Psychisches und physisches Wohlbefinden
    MBSR führt zu verbessertem psychischen Wohlbefinden durch Reduktion von Stress, Depressionen und Angst sowie verbessertem physischen Wohlbefinden durch Reduktion körperlicher Symptome (Grossman et al. 2004, Khoo et al. 2019, Zeidan et al. 2012)
Emotionale Regulation
    MBSR vermindert emotionale Reaktivität in negativen Situationen, verbessert die Fähigkeit zur kognitiven Neubewertung, zur Selbstregulation, vermindert emotionale Instabilität und erhöht das allgemeine emotionale Wohlbefinden. Teilnehmer:innen reagieren weniger stark auf negative emotionale Reize, sind besser in der Lage, Gedanken und Gefühle zu steuern und können Emotionen effektiver regulieren. Zudem zeigen sich neurobiologische Veränderungen in gesteigerter Aktivität im präfrontalen Kortex und verminderter Aktivität in der Amygdala (Guendelman et al. 2017; Goldberg et al. 2018, )
Blutdruckregulation
    MBSR kann als vielversprechende komplementäre Verhaltenstherapie bei Patient:innen mit Hypertension gesehen werden, um den Blutdruck zu senken durch Veränderungen in der Lebensführung (Solano López 2018).
    Auch Gu et al. (2023) ↗ konnten durch tendenziell niedrigere Blutdruckwerte einen positiven Effekt auf die Blutdruckregulation feststellen, was sich mit weiteren, von den Autoren einbezogenen Studienergebnissen deckt.
Diabetes
    MBSR zeigte sowohl nach der Intervention als auch bei der Nachuntersuchung (1-12 Monate danach, durchschnittlich 4,3 Monaten) signifikante Effekte in der Reduzierung von Angst- und Depressionssymptomen sowie in der Steigerung der Achtsamkeit (Fisher et al. 2023 ↗).
Fibromyalgie
    Grossman et al. (2007) konnten bei Patient:innen mit Fibromyalgie einen besseren Umgang mit Schmerzen, Angst, Depression und somatischen Beschwerden durch die Teilnahme an MBSR feststellen. Die Effekte waren nach dem 3-jährigen Follow-up noch vorhanden.
Neuroplastizität
    Die Ergebnisse bei Gotink et al. (2016) deuten darauf hin, dass die durch MBSR induzierten emotionalen und verhaltensbezogenen Veränderungen mit funktionellen und strukturellen Veränderungen im Gehirn verbunden sind: präfrontaler sowie cingulärer Kortex, Insula und Hippocampus zeigten bei gestressten, ängstlichen und gesunden Teilnehmern erhöhte Aktivität, Konnektivität und Volumen, ähnliche Veränderungen, wie sie schon bei nach traditioneller Meditationspraxis beobachtet werden konnten. In der Amygdala zeigte sich verringerte funktionelle Aktivität, verbesserte funktionelle Konnektivität mit dem präfrontalen Kortex und eine frühere Deaktivierung nach der Exposition gegenüber emotionalen Reizen, was für eine verbesserte emotionale Regulation spricht.
Krebs
    Carlson et al. (2003) konnten signifikante Verbesserungen bezüglich allgemeiner Lebensqualität, Stresssymptomen und Schlafqualität bei Krebspatient:innen (Brust- und Prostatakrebs) feststellen. Laborchemisch erhöhte sich die Produktion von IL-4 durch T-Zellen und verringerte sich die Produktion von IFN-γ, während die Produktion von IL-10 durch NK-Zellen abnahm. Diese Verschiebung des Immunprofiles stimmt mit der bei depressiven Symptomen assoziierten Verschiebung hin zu einem normalen Profil überein.
MBSR im beruflichen Kontext
    MBSR reduziert emotionale Erschöpfung (eine Dimension des Burnouts), Stress, psychische Belastung, Depressionen, Angst und beruflichen Stress in Arbeitnehmer:innen (Janssen et al. 2018 ↗)
    Psychische Gesundheit: MBSR hat überwiegend mittel bis stark ausgeprägte positive Effekte auf die psychischen Gesundheitsparameter wie Affekt, Angst, Depression, subjektiv eingeschätzte psychische Gesundheit und psychologische Inflexibilität.
    Physische Gesundheit: MBSR zeigt schwache bis mittlere Effekte auf die physische Gesundheit (vorwiegend erfasst mittels General Health Questionnaire). Teilnehmer:innen berichten über eine Verbesserung ihrer allgemeinen gesundheitlichen Verfassung und eine Reduktion körperlicher Beschwerden (subjektive Einschätzung).
    Arbeitsbezogene Faktoren: Die Teilnahme an MBSR-Kursen reduziert signifikant das Burnout-Risiko und die krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit der Proband:innen.
Kosten-Nutzen-Analysen
    MBSR zeigte sich bei Patient:innen mit chronischen Rückenschmerzen, Fibromyalgie und Brustkrebs wirksamer und kostengünstiger im Vergleich zur kognitiven Verhaltenstherapie. Auch bei Patient:innen mit verschiedenen körperlichen bzw. seelischen Erkrankungen war mit der Teilnahme an MBSR eine Senkung der Kosten im Gesundheitswesen verbunden (Zhang et al. 2002)

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Mag. Ingrid Otepka
zertifizierte MBSR-Trainerin, Resilienz-Expertin, Pädagogin, Speakerin, Trainerin & Beraterin
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